Das
Gut Weitenhagen und die Familienzweige |
Die Familie v. Dewitz
und v. Dewitz gen. v. Krebs aus dem Hause Weitenhagen
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Karl Wilhelm Ludwig Franz (504)
* Halberstadt 17.07.1806
+ Weitenhagen 12.10.1867
X Danzig 23.03.1840
und
Elisabeth Philippine Karoline
geb. v. Rüchel sonst v. Kleist
* Stettin 07.10.1820
+ Kramonsdorf b. Daber 20.09.1899
Südostseite des Gutshauses |
Der Weitenhagener Zweig des Hauses Wussow spaltete
sich auf in die drei Linien zu Weitenhagen, Niesky und
Gienow. Karl (504), Begründer des Hauses v. Dewitz
gen. v. Krebs, auf Weitenhagen und Veltheim hat sich,
abgesehen von vorübergehendem Wirken in der Gemeindeverwaltung
der Stadt Daber - er besaß hier einige Morgen
Land nebst Gebäuden, die er nach Verkauf des Ackers
1865 zu Rettungshauszwecken hergab -, im Kreise Naugard
und auf den Provinziallandtagen, am öffentlichen
Leben nicht beteiligt. Eine solche Tätigkeit entsprach
nicht seinem nach Innen gerichteten Wesen; sein eigentlicher
Wirkungskreis war seine Familie und sein Gut Weitenhagen,
wo er 1867 starb. Seine Frau Elisabeth geb. v. Rüchel-Kleist
hatte er in Stargard kennengelernt, wo ihr Vater der
Vorgesetzte seines Bruders August (505) war.
Trotzdem in ihrem elterlichen Hause, besonders seit
ihr Vater zum Gouverneur von Danzig ernannt war, ein
lebhafter Verkehr mit In- und Ausländern gepflegt
wurde, nahm Elisabeth die Werbung des stillen, ernsten
Gelehrten an und folgte ihm aus der Großstadt
in die ländliche Stille Weitenhagens.
Ihr ward hier in der Pflege edler Gastfreundschaft und
Betätigung christlicher Nächstenliebe wie
bei der Erziehung ihrer zehn heranwachsenden Kinder
ein mühevolles aber gesegnetes Leben beschert.
Das Gutshaus WeitenhagenLageplan
vom Ort Weitenhagen
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Karls (504) Witwe
Elisabeth und Kinder
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Albertine
(587)
* Weitenhagen 30.08.1845
+ Malmö 14.12.1905
X Weitenhagen 20.05.1879
und
Oscar (Dr.) Ritter + Edler v. Grueber
* Stralsund 14.10.1841
+ Dresden 17.04.1907
Das sogenannte "sieben Brüder-Bild",
der von Dewitz gen. von Krebs (Weitenhagen)- Foto um
1891
1. Ulrich (585) 1843-1891 (Bild links)
2. Stephan (586) 1844-1902 (Bild rechts)
3. Otto (588)1847-1918
4. Friedrich (589) 1849-1870
5. Johannes (590) 1850-1908
6. Ernst (591) 1851-1900
7. Reinhard (592) 1853-1908
Einlagerung von Heu auf dem Gut Weitenhagen
Die Kirche zu Weitenhagen
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Nach dem Tode
von Karl schuf sie sich auf dem Vorwerk Weitenhagen ein
freundliches Heim, von wo aus sie als Zeugnis ihres regen
Geistes und reichen Glaubenslebens unter dem Schriftstellernamen
Elise von Fernhain etwa 20 Bände trefflicher Volksbücher
erscheinen ließ. Ihr letztes größeres
Werk "Zwischen Elbe und Weichsel", eine historische
Erzählung aus der Reformationszeit 1548 - 1578, erschien
1886. Bald danach lähmte ein Schlaganfall ihre Schaffenskraft;
sie genoß hinfort die Pflege ihrer jüngsten
Tochter Luise (Lulu) (593), auch als diese 1890 ihren
Vetter, den Pastor Gustav von Szczepanski, heiratete,
und lebte in dessen Hause in Carvin, dann in Cramonsdorf.
Hier schlummerte sie am 20.IX.1899 im Kreise der Ihren
sanft in die Ewigkeit hinüber. Ihre älteste
Tochter Elise (583) hatte 1864 den späteren Landesökonomierat
Dr. Ernst Raban Freiherrn von Canstein, die zweite, Albertine
(587), 1879 Dr. Oskar Ritter Edler von Grueber geheiratet.
Ihre sieben Brüder widmeten sich alle zunächst
dem Soldatenberuf. Mit stolzer, wenn auch banger Freude
sah die Mutter fünf von ihnen 1870 ins Feld ziehen.
Jedem gab sie, von ihrer Hand geschrieben, den Gesang:
"Wer weiß, wie nahe mir mein Ende", mit
ihrer Anschrift versehen, mit. Ein solcher Geleitbrief
traf bei ihr ein und verkündete, daß Friedrich
(589) als Degenfähnrich im Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiment,
die Fahne in der Hand, beim Sturm auf St. Privat den von
G. Hesekiel besungenen Heldentod (U. 3354 f.) gefunden
habe. |
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Ulrich von Dewitz-Krebs (585), Hauptmann, auf Weitenhagen
und Veltheim
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Ulrich Justus Jacob Karl (585)
* Weitenhagen 21.02.1843
+ Berlin 25.10.1891
X Cölpin 12.08.1868
Karoline Henriette Luise v. Dewitz (578)
* Cölpin 08.07.1842
+ Cölpin 09.03.1896 |
Der älteste
1843 geborene Sohn Ulrich war nach dem Besuch der Gymnasien
zu Stargard und Putbus 1863 als Fahnenjunker in dasselbe
Regiment eingetreten, machte als Leutnant, zum Garde Landwehr-
Regiment kommandiert, den böhmischen Feldzug mit
und war 1870 als Reserveoffizier mit dem Johanniterorden,
dem er später (U. 3316) beitrat, in der Krankenpflege
tätig; der Kronenorden mit dem roten Kreuze war ein
Zeichen der Anerkennung für seine Leistungen. Häufig
und gern unterzog er sich den militärischen Übungen;
so dauerte das Verhältnis zu seinem Regiment fort,
bis er 1883 als Hauptmann den Abschied nahm. Weit über
Guts- und Amtsbezirk Weitenhagen, dessen Vorsteher er
18 Jahre lang war, und über den 15 Jahre lang von
ihm geleiteten landwirtschaftlichen Verein hinaus, erstreckte
sich Ulrichs Tätigkeit in politischen, wirtschaftlichen
und sozialen Angelegenheiten. Die jährliche Missionsfeier
im Weitenhagener Garten, die Gründung des Vereins
gegen Bettelei in Weitenhagen, sowie einer Zweigabteilung
des Vaterländischen Frauenvereins in Kreise Naugard,
die Erneuerung der Kirche und Schule in Weitenhagen sind
Zeichen dieser Gesinnung. Dabei war er ein fröhlicher
Gesellschafter, wie er auch regelmäßig auf
den Famlientagen erschien und das Protokoll führte.
Durch seine Heirat mit Luise (578) aus Cölpin 1868
war auch das Band zwischen den Häuser der Familie
in Pommern und Mecklenburg wieder eng geknüpft worden.
Ihr einziger Sohn Karl (708) starb leider wenige Tage
nach der Geburt. |
Oberstleutnant Stephan von Dewitz-Krebs (586)
auf Seegenfelde
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Stephan Friedrich Jacob Karl (586)
* Weitenhagen 16.03.1844
+ Berlin 15.08.1902
X Jablonowo 28.07.1876
Anna Emilie Wanda, geb. Klawiter
* Nieczychowo 18.06.1857
+ 15.08.1923
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Ulrich Karl Jacob Stephan (710)
* Zoppot 07.04.1897
+ gefallen 04.03.1915
bei Rippont als Leutnant |
Sein Bruder Stephan
trat aus der Kadettenanstalt 1862 beim 4. Garde-Regiment
zu Fuß ein und machte als Offizier den Dänischen
Krieg 1864 mit. Er zeichnete sich besonders beim Sturm
auf die Düppler Schanzen so aus, daß er den
Roten Adlerorden IV. Klasse mit Schwertern erhielt (U.
2334). Auch Selbstverleugnung bewies er im Kriege, indem
er die geringe Zulage von zu Hause den Verwundeten seines
Zuges gab. Den Feldzug 1866 machte er als Bataillonsadjutant
bei der Mainarmee mit. Die Vorliebe für Kavallerie
führte zu seinem durch den Kronprinzen Friedrich
Wilhelm geförderten Übertritt zum Dragoner-Regiment
Nr. 3. Mit ihm nahm Stephan im Kriege 1870/71 an der Schlacht
bei Gravelotte, den Belagerungen von Metz und Paris und
an den Kämpfen gegen Bourbakis Armee teil und tat
sich durch schneidige Aufklärungsritte hervor; er
wurde zum Premierleutnant befördert und erhielt das
E. K. II. 1875 wurde er Rittmeister und 1876 nach Tilsit
in das Dragoner-Regiment Nr. 1 versetzt. Hier nahm er
1881 den Abschied, um auf Seegenfelde Landwirtschaft zu
treiben, trat dann 1888 dank gnädiger Vermittlung
Kaiser Friedrichs III. in die Gendarmerie ein, wurde Major
und Oberstleutnant, nahm aber 1896 seinen Abschied. Er
widmete sich fortan, in Friedenau lebend, landwirtschaftlicher
Vereinsarbeit, bis er 1902 einem Nierenleiden erlag. Seine
Frau Anna geb. Klawiter lebte in Naumburg; ihre Tochter
Stephanie (709) war vermählt mit Georg von Wallersbrunn;
der einzige Sohn Ulrich (710) ist als Leutnant im 4. Garde-Regiment
zu Fuß 1915, noch nicht 18 Jahre alt, gefallen. |
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Oberstleutnant Otto (588) von Dewitz-Krebs
Weitenhagen und Breitenfelde
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Otto Balthasar Jacob Karl (588)
* Weitenhagen 23.04.1847
+ Berlin 20.01.1918
X Berlin 10.11.1871
und
Agnes Friederike Johanna v. Hirschfeld
* Stettin 06.07.1852
+ Berlin 22.02.1926
Margarethe, Elisabeth, Anni, Otto
Ulrich (715), Stephan (712), Otto (588), Werner (714)
Elisabeth Thekla Agnes Ottilie Gräfin v. Lüttichau,
geb. v. Dewitz gen. v. Krebs
* Karlsruhe 06.10.1893
+ Hamburg 12.06.1965
X Weitenhagen 10.10.1919
und
Hans-Jürgen
Friedrich Graf v. Lüttichau
* Krzeslice 24.01.1891
+ Hamburg 22.10.1925
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Der dritte Weitenhagener
Sohn Otto erhielt den ersten Unterricht im Hause und durch
den späteren Superintendenten Wegner und kam dann
auf das Pädagogium zu Putbus, wo er als Ältester
der "Dewitz-Stube" seine jüngeren Brüder
Karl (589), Johannes (590), Ernst (591), Reinhard (592)
und einen Vetter Eckhard aus Zachow betreute. 1866 trat
Otto als Fahnenjunker in das Garde-Füsilier- Regiment
ein und folgte im August der Truppe nach Prag. 1868 wurde
er Leutnant, zog als solcher 1870 ins Feld und machte
die Schlachten bei Gravelotte und Sedan mit. Hier trug
er bei einem Handgemenge im Walde von Givonne am linken
Arm und am Kopfe schwere Schußwunden und Hiebverletzungen
davon; trotzdem gelang es ihm, seinen wütenden Gegner
niederringen, bis ihn seine Füsi-liere aus der schlimmen
Lage befreiten.
Die geschickte Abnahme des Armes im La-zarett rettete
ihm ohne Wundfieber das Le-en. Mit dem E. K. ausgezeichnet,
durfte er nach seiner Heilung doch Soldat bleiben. Seine
Laufbahn war vielfach wechselnd; er war Erzieher und Lehrer
an der Berliner Kadettenanstalt, Bibliothekar der Kriegsschule
Hannover, wurde zur Kriegsakademie kommandiert, tat Frontdienst,
wurde Lehrer der Taktik an der Hauptkadettenanstalt, tat
darauf wieder Frontdienst in Berlin und Potsdam, wurde
Kompaniechef im Kadettenhause Potsdam und endlich Kommandeur
des neuen Kadettenhauses in Karlsruhe. Dabei war er als
Oberleutnant zum Garde-Regiment z. F. versetzt worden,
wurde hier zum Hauptmann, dann als Kompaniechef im Kadettenhause
Potsdam zum Major und 1897 in Karlsruhe zum Oberstleutnant
befördert. Im Juni 1897 erhielt er den erbetenen
Abschied mit der Erlaubnis, die Uniform der Gardefüsiliere
zu tragen, und mit der Aussicht auf Aufnahme ins Invalidenhaus.
Vielfache Huldbeweise seiner Herrscher wurden ihm zuteil.
Kaiser Wilhelm I., sprach ihm seine Freude aus, den Wunsch,
eine Kompagnie in der Front zu erhalten, erfüllen
zu können, und entband ihn gleichzeitig von der Pflicht,
den Degen zu ziehen, wenn er zu Pferde seine Kompagnie
führe (U. 2379). Kaiser Friedrich III. nahm ihm den
Helm aus der Hand, um ihm ordentlich die Rechte drücken
zu können, und nannte ihn leutselig "Mein Einscheeriger",
eine Bezeichnung, die Kaiser Wilhelm II. dann fast immer
anwandte. Dieser verlieh ihm nach einer Besichtigung des
Kadettenhauses Karlsruhe den Roten Adlerorden IV. mit
der Krone. Später erhielt Otto den Kronenorden III.,
den Roten Adlerorden III, mit der Schleife und die Silberne
Spange zum E. K, 1914. Auch der Großherzog Friedrich
von Baden und seine Gemahlin bezeugten ihm ihre Dankbarkeit.
Nach seinem Abschied zog Otto nach Weitenhagen, später
nach Breitenfelde. Neben der Verwaltung dieser Besitzungen
war er als Amtsvorsteher, in Steuer- und Militärkommissionen,
als Begründer und Vorsitzender mehrerer Kriegervereine,
Mitglied der Kreis- und Provinzialsynode und Vorsitzender
des evangelischen Preßvereins für Pommern vielseitig
und rege tätig. 1909 zog er nach Berlin, wo er noch
einmal seine ganze Arbeitskraft von Beginn des Weltkrieges
an als Leiter der Militärüberwachungsstelle
des Haupttelegraphenamts und Beisitzer des Kriegsgerichts
bei Tag und Nacht in den Dienst des Vaterlandes stellte,
bis er der Überanstrengung und einem Schlaganfall
am 20. Januar 1918 erlag. Seiner 1871 mit Agnes von Hirschfeld
geschlossenen Ehe
entsprossen acht Kinder; zwei Töchter, Anni (713)
und Elisabeth (718), wurden als Johanniterschwestern im
Kriegsgebiet tätig. Von drei Söhnen wurde der
älteste, Stephan (712), 1909 Besitzer von Weitenhagen,
erlag aber schon nach wenigen Jahren einem Lungenleiden,
ohne aus seiner Ehe mit Margarete Wentzel, Erben zu hinterlassen.
Die beiden anderen, Werner (714) und, Ulrich (715), wurden
Leutnants im 3. Garde-Regiments.
Werner war 1900 - 1903 Bataillonsadjutant und erhielt
für seine bei der Ausrüstung der Chinaexpedition
geleistete Arbeit die Chinamedaille. Während des
Besuches der Kriegsakademie 1906 zum Oberleutnant befördert,
trat er 1909 zur Landwehr über, um Breitenfelde zu
bewirtschaften, wurde 1912 Hauptmann der Garde-Landwehr
und ließ als solcher 1914 - als einer der ersten
seines Geschlechtes - sein Leben für das Vaterland.
Er war seit 1905 mit Friederike (703, Cö) von Dewitz
aus Roggenhagen vermählt und hinterließ zwei
Söhne Balthasar (813) und Jobst (814) und zwei Töchter
Thekla (812) und Sybilla (815). |
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Ulrich Otto Karl Ferdinand (715)
Hauptmann im Gr. Generalstab
* Berlin 06.12.1878
+ Berdiansk 22.09.1918 |
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Sein Bruder Ulrich
(715) wurde gleichfalls Adjutant, 1909 Oberleutnant, 1911
zum Großen Generalstab kommandiert und 1913 in dessen
Eisenbahnabteilung versetzt; im Kriege büßte
er ein Auge ein, blieb aber weiter dienstfähig und
war dann Major im Großen Generalstab. |
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Johannes (590) v. Dewitz-Krebs
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Johannes Michael Jacob Karl (590)
* Weitenhagen 08.04.1850
+ Naumburg 29.03.1908
X Berlin 30.04.1884
und
Helene Thusnelde, geb. v. der Osten
* Groß-Jannewitz 27.04.1850
+ Naumburg 04.03.1926
Helene mit Dorothea im Arm und Johannes mit Hans Joachim
und Gerhard - 1890
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Johannes aus Weitenhagen
trat 1870 in das Dragoner-Regiment Nr. 3 als Kriegsfreiwilliger
ein, nahm an den Belagerungen von Metz und Paris teil,
wurde in das Dragoner-Regiment Nr. 13 versetzt und erhielt
für wertvolle Aufklärungsdienste das E. K. II.
1871 Offizier geworden, gehörte er dann dem Ulanen-Regiment
18 und als Oberleutnant dem Ulanen-Regiment 6 an und war
Reitlehrer an der Kriegsschule Hannover; infolge eines
Sturzes mußte er 1890 den Abschied nehmen und widmete
sich nun der Landwirtschaft, anfangs als Besitzer von
Gr.-Jauth, später seinem Bruder Otto (588) in Breitenfelde
helfend.
Dieses Gut Gr.-Jauth erwarb Johannes 1889 für 800000
M. (U. 2390). Seine umfangreichen Verbesserungen, die
Einrichtung eines Gestütes, die Gründung einer
Genossen- schaftsmolkerei, einer Dampfmühle und einer
Genossenschaftsschlächterei gaben Veranlassung, daß
ihm der König 1894 bei seiner Anwesenheit in der
Provinz Westpreußen die Kammerherrnwürde verlieh.
Aber Unglück in der Landwirtschaft und Fehlschläge
in seinen allgemeinen Bestrebungen veranlaßten ihn
zum Verkauf des Gutes für 1000000 M. (U. 2411)
Gut
Groß-Jauth |
Bestallung von Johannes zum Kammerherrn |
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Ernst
(591) v. Dewitz-Krebs, Major
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Ernst Joseph Jacob Karl (591)
* Weitenhagen 24.04.1851
+ Gotha 04.12.1900
X Potsdam 05.10.1883
und
Sabine Dorothea Anselma, geb. v. Puttkamer
* Deutsch-Carstnitz 23.04.1864
+ Gotha 07.10.1904
Günther Karl Anselm Ernst (725)
* Berlin 06.12.1885
+ gefallen 05.06.1940 bei Tergnier
und
Agnes Luise Caroline, geb. v. Prittwitz u. Gaffron
* Kiel 02.08.1888
+ Marburg 01.09.1969
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Ernst (591), 1851 geboren, trat 1870 aus den Gymnasium
zu Stargard in das Garde-Füsilier-Regiment ein,
machte das Gefecht bei Le Bourget und den Zug nach La
Fère mit und wurde 1871 Leutnant; mehrmals zur
Zentral-Turnanstalt, zur Kriegsschule Hannover und zur
Militär-Schießschule in Spandau abkommandiert,
rückte er im Regiment zum Hauptmann auf. Von einer
schweren Gehirnerschütterung, die er bei einem
Sturz mit dem Pferde erlitt, anscheinend ganz hergestellt,
wurde er 1895 Major, 1896 Bataillonskommandeur in Gotha
und 1897 in dem neu errichteten Infanterie-Regiment
166 in Hanau. 1898 nahm er noch mit seiner Frau als
Johanniterritter (U. 2316) an der Kaiserreise nach Jerusalem
teil, mußte aber 1899 um seine Entlassung bitten.
Er trug sein Leiden in christlicher Geduld, getröstet
durch das "Gebet des Herrn", mit dessen Anfangsworten
auf den Lippen er im Dezember 1900 verschied. 1883 hatte
Ernst sich mit Sabine von Puttkamer vermählt. Die
Ehe, gegründet und geführt nach Gottes Wort,
war gesegnet durch fünf Kinder.
Von den drei Söhnen rückten Günther (725),
seit 1908 mit Agnes von Prittwitz und Gaffron vermählt,
bei den Gardefüsilieren und Karl (726) bei den
Gardejägern zu Hauptleuten auf und waren Generalstabsoffiziere,
während Albrecht (727) Regierungsreferendar wurde
und als Reserveleutnant des 4. Husaren-Regiments im
Felde stand. Ihre Mutter Sabine, welche ihrem Gatten
in allen seinen Bestrebungen der Nächstenliebe
und zum Besten seines Geschlechts wie in der Erziehung
der Kinder treu geholfen und dies nach seinem Heimgang
rührend fortgesetzt hatte, folgte ihm schon nach
vier Jahren in die Ewigkeit. Die älteste Tochter
Margot (724) erzog nun die jüngste Erna Sabine
(728) und lebte mit ihr, in Liebeswerken tätig,
in Berlin.
Auch Reinhard (592) hat als Offizier zuerst in Infanterieregimentern,
dann in mehreren Trainbataillonen und der Schloßgardekompagnie
gedient und schließlich als Amtsanwalt in Dortmund
gewirkt. Erblindet fand er rührende Pflege in Weitenhagen,
wo ihn 1908 der Tod von seinen Leiden erlöste.
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Albrecht (727)
* Berlin 31.05.1889
+ Wiesbaden 26.11.1959
X Allenstein 01.06.1925
und
Mathilde geb. Tiemann
* Neu-Ruppin 17.04.1902
+ Wiesbaden 05.12.1975 |
Margot (724)
* Berlin 01.09.1884
+ Berlin 03.05.1972 |
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Reinhard (592)
* Weitenhagen 22.06.1853
+ Weitenhagen 12.08.1908 |
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Generalmajor August (505) v. Dewitz,
Begründer der Linie Niesky
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August Karl Adolph Ferdinand (505)
* Weitenhagen 08.12.1807
+ Köln 03.10.1865
X Naugard 31.03.1834
und
Miranda Karoline Leontine Luise (480, Maldewin)
geb. von Dewitz
* Maldewin 30.07.1810
+ Niesky 22.06.1873 |
August, der 1807
geborene zweite Sohn des Majors Karl (452) auf Weitenhagen
und Begründer der Linie Niesky, kam nach dem frühen
Tode des Vaters auf das Kadettenkorps nach Kulm und Berlin,
von wo er in das Infanterie-Regiment 114 eintrat und 1825
zum Leutnant befördert wurde; ein Kommando als Lehrer
an die 4. Divisionsschule brachte ihn 1832/1841 nach Stargard.
Hier führte er 1834 seine Base Miranda (480, Ma)
von Dewitz heim. Er wurde 1844 zum Premierleutnant und
1848 zum Kompagnieführer beim 14. Landwehr-Regiment
ernannt, mit welchem er den Aufstand der Polen in Posen
unterdrü#ken half. Im Jahr darauf zum Hauptmann befördert,
rückte er mit seinem Regiment in das Kurfürstentum
Hessen wegen der dort entstandenen Verfassungsstreitigkeiten
ein. Der mit Österreich deshalb drohende Krieg wurde
damals durch den unseligen Vertrag von Olmütz vermieden.
1855 rückte August zum Major beim 2. Landwehr-Regiment
in Stettin und 1857 zum Bataillonsführer in Infanterie-Regiment
21 auf, das in Gnesen lag; 1859 wurde er Ritter des Johanniterordens
(U, 3316). 1860 ernannte ihn der Prinzregent Wilhelm zum
Oberstleutnant und Kommandeur des Infanterie-Regiments
17 in Wesel. Nach den Herbstmanövern des nächsten
Jahres zeichnete ihn der König mit dem Roten Adlerorden
IV. aus und beförderte ihn am Krönungstage 1861
zum Obersten. Der Großherzog von Hessen als Chef
des Regiments verlieh ihm das Komturkreuz Philipps des
Großmütigen und 1863 beim 50-jährigen
Bestehen des Regiments das Kommandeurkreuz des Ludwigsordens.
Zugleich erhielt August den Roten Adlerorden III. 1865
wurde er vom König à l. s. des Regiments gestellt,
zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der
29. Infanterie-Brigade in Köln ernannt. Hier starb
er nach kurzem Krankenlager an einer Lungenentzündung
am 03.10.1865, am Vorabend des Krieges, in dem sich die
preußische Heeresreorganisation bewähren sollte,
an der August so wa#ker mitgearbeitet hatte. Er war nicht
nur ein tüchtiger Soldat, sondern auch ein aufrichtig
frommer Christ und hatte gleich seinem Bruder Karl (504)
der Erwe#kungsbewegung in Pommern nahegestanden. So erzog
er auch seine Kinder, fünf Töchter und zwei
Söhne, in christlich frommer Gesinnung, die sie zeitlebens
bewahrten. |
Karl (597)
* Königsberg 05.02.1842
+ Berlin 27.06.1887
X Beetz 04.07.1877
und
Antonie, geb. von Quast
* Beetz 18.09.1847
+ Beetz 25.12.1903 |
Die Brüder August (594) und Karl (597)
v. Dewitz
Von ihnen trat Karl (597) in seines Vaters Regiment ein,
wurde 1864 Leutnant, machte 1866 den Feldzug der Mainarmee
mit und wurde mit dem Roten Adlerorden IV. mit Schwertern
ausgezeichnet. Als Premierleutnant im Infanterie-Regiment
30 lag er 1870 vor Strassburg und gehörte dann zum
Heere des Generals von Werder, wo er sich das E. K. II
erwarb; doch zog er sich im Felde einen so hartnä#kigen
Rheumatismus zu, daß er 1875 den Abschied erbat,
den er als Hauptmann erhielt. Zwei Jahre später bekam
er eine Stelle im Invalidenhause zu Berlin. Damals heiratete
er Antonie von Quast, die ihm half das Heim im düsteren
Invalidenhause zu einer heiteren Stätte edelster
Gastfreundschaft zu verwandeln, in welchem viele Vettern
und Freunde unvergessliche Stunden geistiger Anregung
genossen. Gleichzeitig war Karl in christlicher Liebestätigkeit
bemüht, war Schatzmeister des Jerusalemvereins für
evangelische Mission und arbeitete für die Verbreitung
der Bibel im Heere sowie als Redaktionsgehilfe am Militärwochenblatt.
Sein älterer Bruder August (594) wurde im Pädagogium
der Brüdergemeinde zu Niesky erzogen und trat nach
seiner Einsegnung der Gemeinde bei, studierte Theologie,
war mehrere Jahre als Inspektor der Erziehungsanstalt
Niesky, dann als Pfleger und Prediger in Gnadenfrei tätig
und wurde 1868 Direktor der Missionsschule in Niesky;
er wirkte besonders auf dem Gebiete der Heidenmission,
auch schriftstellerisch in Büchern wie "In Dänisch-Westindien;
Anfänge der Brüdermission in St. Thomas, St.
Croix und St. Jean 1732 - 1760". Die Grundzüge
seines Wesens waren Frömmigkeit, Bescheidenheit,
Pflichttreue und Geduld, mit denen sich echter Humor verband.
1869 hatte er sich mit Alma Gruschwitz verheiratet, die
ihm vier Söhne und zwei Töchter schenkte. Der
älteste, Alexander (730), widmete sich dem gleichen
Studium wie sein Vater, wurde Lehrer an der Knabenanstalt
Niesky, nach dem Rektoratsexamen Lehrer an der Mission-Knabenanstalt
zu Klein-Welka bei Bautzen, 1899 Diakonus zu Neuwied und
1903 Leiter des Missionsinstituts der Brüdergemeinde
zu Genadendal in der Kapkolonie. Diese Gehilfenschule
ist ein Seminar, auf dem Farbige zu Lehrern und Gehilfen
der Missionare erzogen werden; eine große Arbeitslast
war hier für den Direktor zu bewältigen, denn
neben den Unterrichtsstunden oblagen ihm der Verkehr mit
der Regierung und viele Beratungen mit Amtsbrüdern.
Groß war der Segen, der von ihm auf weite Kreise
ausging. Aber die dauernde Kränklichkeit seiner Gattin
Hanna Groche zwang ihn 1908 zur Rückkehr nach Deutschland,
wo er nun an der Grenze der Nordmark in Christiansfeld
als geistlicher Schulinspektor der Brüdergemeinde
waltete.
Sein Bruder Otto (733) wurde Arzt und wandte sich, von
seiner zur Krankenpflegerin ausgebildeten Schwester Elisabeth
(732) unterstützt, der Kinderheilkunde zu. Er hatte
in Kreuznach eine orthopädische Anstalt, in welcher
er auch Kriegskrüppelfürsorge betrieb und leitete
ein Kinderkrüppelheim. 1915 hat er sich mit Walpurg
Vogel in Chemnitz vermählt. - Sein Bruder Walter
(734) war Theologe, wurde als Kandidat zum Militär
ausgehoben und ist 1916 als Vizefeldwebel beim Grenadier-Regiment
6 vor Verdun, seinem himmlischen und irdischen Herrn getreu,
als Held gefallen. Elisabeth (732) pflegte in Feindesland
Verwundete und Seuchenkranke. Anna (735) hat sich 1907
mit dem Fabrikdirektor Hellmuth Garve verheiratet.
Walpurg
1906 Erdmuthe
1925 |
August (594)
* Stargard 03.06.1836
+ Niesky 04.01.1887
X Niesky 25.10.1869
und
Alma, geb. Gruschwitz
* Neusalz 11.05.1847
+ Niesky 02.06.1921 |
Dr. med. Karl Otto v. Dewitz (733)
* Niesky 11.02.1879
+ Engen bei Singen 19.12.1944
Walpurg Gertrud, geb. Vogel
* Chemnitz 13.05.1895
+ Urach 12.11.1977
Erdmuthe v. Dewitz (848)
* Frankfurt/Main 07.11.1917 |
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